Die Rettungszeichenleuchten sollten den schnellsten und sichersten Weg aus der Gefahr zeigen. Dabei müssen diese in hellerer und dunklerer Umgebung erkannt werden.

Das deutsche Stromnetz ist sehr stabil, durchschnittlich gibt es nur 20 Minuten Ausfall jährlich. Somit haben sehr wenige Notfälle mit Feuer und Stromausfall zu tun.

Ein Ausfall der Allgemeinbeleuchtung führt in seltensten Fällen zu einer Gefahr für Menschenleben. Dennoch muss bei einer Störung in nur einem Gebäude die gesamte Anlage evakuiert werden.

Buhlen um Aufmerksamkeit

Das Rettungszeichen muss im Gebäude mit anderen Hinweisleuchten und Werbeanbringungen „konkurrieren". Es muss trotz dieser optischen Ablenkungen im Notfall bei Vorhandensein der Allgemeinstromversorgung unmittelbar erkannt und verstanden werden.

DIN 4844

Lichttechnische Anforderungen an Rettungszeichenleuchten bei heller Umgebung:

+ Die Leuchtdichtewerte von 500 cd/m2 (Mittelwert der Kontrast­farbe) müssen eingehalten werden.
+ Die grüne Sicherheitsfarbe muss den Werten in der ISO 3648 entsprechen.
+ Die weiße Kontrastfarbe muss den Werten in der ISO 3648 entsprechen.
+ Der Wert der Gleichmäßigkeit von 1:5 innerhalb der einzelnen Farben darf nicht unterschritten werden.
+ Der Kontrastwert zwischen der Sicherheits- und der Kontrast­farbe muss innerhalb der vorgegebenen Grenzen (zwischen 5 und
15) liegen.

DIN EN 1838

Diese europaweit geltende Norm legt die lichttechnischen Grundlagen für die Notbeleuchtung fest:

+ Die weiße und die grüne Farbe müssen den Werten der ISO 3648 entsprechen.
+ Der Wert der Gleichmäßigkeit von 1:10 innerhalb der einzelnen Farben darf nicht unterschritten werden.
+ Die Leuchtdichte der Sicherheitsfarbe muss bei beleuchteten und hinterleuchteten Zeichen mindestens 2 cd/m2 betragen. Bei beleuchteten Zeichen entspricht das einer Beleuchtungsstärke von mindestens 30 lx auf dem Zeichen.
+ Der Kontrastwert zwischen der Sicherheits- und der Kontrastfarbe muss innerhalb der vorgegebenen Grenzen (zw. 5 und 15) liegen.

Normfarbtafel

Bereich 1 für die grüne Sicherheitsfarbe: Es sind Farben erlaubt, die sich mehr im grünbläulichen Bereich der Normfarbtafel befinden. Der Bereich ist so groß, weil man Grün schnell erkennen kann.

Bereich 2 für die weiße Kontrastfarbe: Es werden die ähnlichsten Farbtemperaturen von ca. 3.000 bis 10.000 K umfasst. Der Bereich ist eng definiert, um einen deutlichen Kontrast zu Grün zu erhalten.

Normfarbtafel

DIN EN ISO 7010

Rettungszeichen mit Pfeil nach rechts+ Im Jahre 2012 wurde in der DIN EN ISO 7010 eine komplette Sammlung aller internationalen Hinweis-, Warn- und Sicherheitszeichen veröffentlicht.
+ Dabei wurde auch das internationale Zeichen für den Notausgang übernommen.
+ Es ersetzt das Zeichen aus der alten DIN 4844-2.
+ Genauso wird das Zeichen in der neuen ASR A1.3 vom März 2013 verwendet und ist damit die Vorgabe für Arbeitsstätten.

Beim Kauf unserer Leuchten sind diese immer mit dem aktuell gültigen und vor allem vorschriftsmäßigen Piktogramm ausgestattet.

Positionen und Rettungszeichen

In der DIN EN 1838 sind konkrete Angaben gemacht, an welchen Stellen des Rettungsweges Rettungszeichen angebracht werden müssen. Die Rettungszeichen können sowohl be- als auch hinterleuchtet sein.

+ Die Anbringung der Rettungszeichen sollte mindestens 2 m in die Höhe sein.
+ Die Rettungszeichen sollten nicht höher als 20 ° über der horizontalen Blickrichtung bei der maximalen Erkennungsweite angebracht werden.
+ Die Rettungszeichen müssen sowohl über jedem Notausgang als auch über jeder Tür auf dem Rettungsweg angebracht werden.
+ Wenn ein Notausgang nicht direkt zu sehen ist, muss ein Rettungszeichen mit Richtungsangabe angebracht werden, das den schnellsten Weg in den sicheren Bereich angibt.

Erkennungsweite

Grundsätzlich wird die Erkennungsweite l eines Rettungszeichens nach folgender Formel ermittelt: l = z x h

Dabei ist l die Erkennungsweite (m), z ist ein Distanzfaktor von 200 für hinterleuchtete Rettungszeichen bzw. von 100 für beleuchtete Rettungszeichen und h ist die Höhe des Rettungszeichens (m).

Bei einem hinterleuchteten Rettungszeichen (Grafik links) muss die Leuchtdichte der weißen Kontrastfarbe bei vorhandener Allgemeinbeleuchtung mindestens 500 cd/m2 betragen, ansonsten halbiert sich die Erkennungsweite.

Bei einem beleuchteten Rettungszeichen (rechts) muss die Beleuchtungsstärke auf dem Zeichen von mindestens 50 lx sowohl bei vorhandener Allgemeinbeleuchtung als auch ungefähr 30 lx bei Stromausfall gewährleistet sein.

Montagehöhe

Die Rettungszeichen sind nach DIN EN 1838 mindestens 2 m über dem Boden zu montieren. Dabei sollten Rettungszeichen „nicht höher als 20 ° über der horizontalen Blickrichtung des Betrachters montiert sein". Die Bezugsgröße für die 20 ° ist hierbei nicht die Erkennungsweite, sondern der kürzeste Abstand zum Rettungszeichen, unter dem ein Betrachter den Rettungsweg betreten kann.

Normentabelle

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